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Sferics - was ist das?

Unter Sferics oder atmosphärische Impuls-Strahlung (AIS) versteht man ganz natürliche elektromagnetische Wellen, die überwiegend durch elektrische Entladungen (Gewitter-Blitze) entweder innerhalb Wolken oder zwischen Wolken und Erde entstehen. Hängt also vom Wettergeschehen ab. Entladungen zwischen Wolkenschichten sind sogar häufiger als Blitze zur Erde. Diese elektromagnetischen Wellen sind etwas ganz natürliches und kommen auf der Erde ständig vor. Bei einer atmosphärischen Entladung, die aufgrund eines elektrischen Feldes in einer aufgeladenen Wolkenzelle auftreten, können erhebliche Stromstärken im Spiel sein. Der Entladungsimpuls erzeugt eine elektromagnetische Welle, die sich in der Atmosphäre über sehr weite Strecken (10...300km) ausbreitet und auch deutlich zu registrieren ist. Genauer gesagt passiert die Ausbreitung zwischen der Ionisphäre und dem Erdboden. Ausbreitung der Sferics ImpulseDabei können sich bei bestimmten Frequenzen sog. stehende Wellen ausbilden. Dieses Phänomen ist bekannt geworden durch die Arbeiten von Prof. Winfried Otto Schumann von der Technischen Universität München. Diese, auch Schumann-Resonanzen genannt, sind natürlich vom Zustand der Ionosphäre abhängig. Die Atmosphäre zwischen Ionosphäre und Erde bildet für diese niedrigen Frequenzen einen  kugelförmigen Hohlleiter. Außerdem sind die Resonanzen auch bei den Oberwellen (Harmonischen) zu beobachten (siehe links unten stehende Abbildung). Die typische Schumann WellenGrundfrequenz der Schumann-Welle ist 7,83 Hz. Einige wollen dieses absolut realistische Phänomen etwas pathetisch als "Herzschlag" der Erde bezeichnen.      
 
Obwohl die Feldstärken bereits in wenigen Kilometer Entfernung weit unterhalb den Sicherheits-Grenzwerten für EMF liegt, werden den Sferics verschiedene biologische Wirkungen nachgesagt. Es gibt durchaus ernst zu nehmende Studien, die Hinweise darauf geben.
Einen zweifelsfreien Nachweis der Wirkung in organischen Eiweismolekülen wurde interessanterweise in einem völlig anderen Fachgebiet erbracht. Und zwar im Kunstdruck-Gewerbe. Zu der Zeit wurde beim Kunstdruck zur Fotobeschichtung noch mit Gelatine gearbeitet. Gelatine besteht u.a. aus dem Protein Kollagen, was auch im menschlichen und tierischen Bindegewebe vorhanden ist. Hans Baumer [3] konnte nachweisen, dass die Schichten aus Kollagen eine "Wetterfühligkeit" besitzen und damit die fotochemische Qualität der Druckplatten leidet. Die Unterschiede ließen sich nicht durch die gängigen Wetter- und konstant gehaltenen Umgebungs-Parameter erklären. Als Ursache wurden schließlich zweifelsfrei die Sferics Aktivitäten identifiziert.
Die Protein-Moleküle reagieren offensichtlich auf das in den Sferics enthaltene Frequenzspektrum.
So sehen die Sferics Impulse im Oscillographen aus, wie sie am Institut in Martinsried zunächst mit einfachen Mittel identifiziert worden sind (übrigens: die erste "Antenne" war ein simpler Stahlschrank!).
(Quelle: Inst.f.exp.Medizin, 1980)

Diese Erkenntnis war dann der Auslöser nach den biologischen Wirkungen der Sferics zu suchen.
Die allseits bekannte Wetterfühligkeit von Narbengewebe (Kollagen) z.B. würde sich damit plausibel erklären lassen. Die weiteren verdächtigen Wirkungen sind Auslöser für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Epilepsie oder generelle
psychische oder psychosomatische Einflüsse, welche z.B. zu Häufung von Unfällen führt und dergleichen mehr.  
Zusammen mit dem Lehrstuhl für medizinische Elektrotechnik Prof. J. Eichmeier und dem Institut für experimentelle Medizin am Max Planck Institut für Biochemie in Martinsried um Prof.Dr.Dr. G.Ruhenstroth-Bauer wurden die Sferics systematisch erfasst und in verschiedenen Studien Zusammenhänge gesucht.
Karl Schedler war Anfang der 1980er Jahre als wiss. Assistent ebenfalls mit den Studien befasst. U.a. wurden die Häufigkeit von Herzinfarkten, Schlaganfällen und epliptischen Anfällen in München und Umgebung mit den Sferics Aktivitäten verglichen und statistisch ausgwertet. Am deutlichsten ergab sich eine signifikante Korrelation mit der Häufigkeit von epileptischen Anfällen an den untersuchten Probanden. Insgesamt wurden 3333 Anfälle ausgewertet. Im Jahre 1995 gelang es außerdem einer Arbeitsgruppe an der Justus-Liebig-Universität in Gießen nachzuweisen, daß die Bestrahlung von Probandengruppen mit simulierten, d.h. der natürlichen AIS nachgebildeten 10 kHz-Sfericsformen bei Impulsfolgefrequenzen zwischen 7 und 20 Hz, die alpha- und beta-Aktivität des Gehirns im EEG zu beeinflussen vermag [4],[5].        
Grundsätzlich muss man aber betonen, dass es keinerlei belastbare Hinweise darauf gibt, dass die Sferics nachhaltige gesundheitliche Schäden hervorrufen, wie sie teils aus Kreisen von Verschwörungstheoretiker generell auch technisch erzeugten elektromagnetischen Wechselfeldern nachgesagt werden.

Hingegen ist eines vielfach gezeigt und praktisch erprobt worden, nämlich die Möglichkeit Wettergeschehen zu vermessen und zuverlässig vorherzusagen. Man muss streng unterscheiden zwischen Blitzdetektoren und der Detektion von Sferics Impulsen. Die von Baumer entwickelten Geräte sind mit Ferrit-Antennen ausgestattet, die in den vier Quadranten ausgerichtet sind und entsprechende Filter sorgen dafür, dass genau die atmophärischen Impulse gemessen werden. Dadurch kann ziemlich exakt die Richtung bestimmt werden und aus dem zeitlichen Verlauf die Zuggeschwindigkeit der Wetterfront erkannt werden. Dieses Prinzip hat z.B. vor allem in der Hochseeschifffahrt wertvolle Dienste geleistet.

In den 1960er Jahren hat die NASA das Thema der Entstehung von Sferics Impulsen und vor allem der Entstehung und Ablauf von Blitzentladungen in der Atmosphäre sehr ausführlich untersucht und in einem Technical Report dargestellt [1].
Links daneben ist die Abbildung (a) des typischen Spektrums einer atmosphärischen Entladung in 100 km Entfernung. Als "return stroke" wird der Effekt bezeichnet, dass bei einer Entladung von Wolken zur Erde auch eine Art "Rückstoß" erfolgt, der Ladung vom Erdboden wieder zurück zur Wolke bringt. Abbildung (b) zeigt die frequenzabhängige Dämpfung in dB/1000km der Atmophäre (kugelförmiger Schumann Hohleiter der Erdatmosphäre durch die Ionosphäre eingeschlossen). Schließllich zeigt die Abb. (c) in zeitlicher Darstellung den Impuls in 3000 km Entfernung vom Blitzort, gemessen mit einer Bandbreite von  100kHz. In dieser Entfernung ist die elektrische Feldstärke der Sferics kleiner als 0,1 V/m. Wie man sieht liegt das Maximum der Feldstärke um die 7,8 Hz, also im Bereich der Grundfrequenz der Schumann-Resonanz.  

Sferics Spectrum Quelle: Pierce NASA


Die Abbildung rechts (Quelle: [1]) zeigt das Spectrum typischer Sferics Wellen, normiert auf 1 kHz Bandbreite und einer Entfernung von 10 km vom Entstehungsort. Nach verschiedenen Autoren. Generell liegen auch hier die Feldstärken unter 1 V/m.















   
Referenzliteratur:
[1] E. T. Pierce, Sferics, NASA Technical Report, Paper Session 9, Stanford Research Institute, Menlo Park, California; Download hier...
[2] G. Ruhenstroth-Bauer et.al. Natural atmospherics and occurrence of seizures in six adolescents with epilepsy: a cross correlation study;
Seizure: European Journal of Epilepsy;  Volume 4, Issue 4, December 1995, Pages 303-306; Download hier...
[3] Baumer, H. and Eichmeier, J. Relationship between the pulse rate in the 10 and 27kHz range. Air mass, movements and the diffusion time of ions in gelatinc films.
International Journal of Biometeorology 1981: 25: 263-268.
[4] Tusch, W. S., Zenner, S., Ruhenstroth-Bauer, G. & Weinmann, H. M. (1994). Spektralanalytische Untersuchungen über den Einfluß der atmosphärischen Impulsstrahlung (Atmospherics) auf das menschliche EEG, EEG-Symposium Obergurgl im Februar 1994.
[5] von Klitzing, L. (1995). Low frequency pulsed electromagnetic fields influence EEG of man; Physica Medica, 2,77-80.


Stand: 30.01.2025